Kraftquelle Garten - Feng Shui in der Gartengestaltung

Juni 2021 | Gudrun C. Meier Lange, fengshui & farbdesign Meier-Lange

Entsprechend der chinesischen Tradition sind Mensch und Natur untrennbar miteinander verbunden. Die Natur gilt als Kraftquelle.

Während westliche Gärten meist die geometrische Form betonen, wird der Garten in der chinesischen Kultur in weicher Linienführung mit sanften Schwingungen angelegt. Ein Spaziergang durch einen Garten, sollte wie ein Spaziergang in der freien Natur sein.

Eines der chinesischen Prinzipien ist es, den Garten so anzulegen, dass das Auge ihn nicht auf den ersten Blick als Ganzes erfasst. Es tun sich immer wieder neue Einblicke und Szenerien auf, sodass er sich erst beim Hindurchlaufen erschliesst. Ein Besucher wird von selbst angeregt, durch den Garten zu schlendern.

Die chinesischen Gartengestalter waren Meister der subtilen Manipulation, die es verstanden, von Menschen geschaffene Gärten natürlich und selbstverständlich erscheinen zu lassen.

Wichtige Gestaltungselemente sind Berge (durch Steine symbolisiert), Gebäude, Wasser und Pflanzen.

Prinzipien der Gartenplanung nach Feng-Shui-Kriterien

Im chinesischen Weltverständnis geht man davon aus, dass jede Erscheinung erst durch ihr Gegenteil zur Geltung kommt – dem Prinzip von Yin und Yang. Die Gartengestaltung ist ein Wechselspiel zwischen

  • Aufgehoben sein und Überraschung
  • Enge und Weite
  • Mäandernde Formen und Geraden
  • Offenheit und Begrenzung
  • Räumlicher Kontrast – hell und dunkel
  • Sehen und gesehen werden
  • Verborgenes und Sichtbares

Wasser im Garten

Wasser gilt im Feng Shui als glücksbringend, sofern es klar und gut platziert ist. Es repräsentiert die Yang-Ebene, das Aktive. Am richtigen Ort, nach Feng-Shui-Wasser-Formel umgesetzt, wird das Potential des Wohlstands und Reichtums gefördert.

Dabei muss es nicht zwingend ein Pool oder Teich sein. Auch ein kleines Biotop, ein Quellstein oder ein Brunnen eignen sich gut dafür. Und manchmal reicht auch schon ein angedeuteter Bachlauf.

Steinsetzungen im Garten

sind genauso wirksam wie Wasser, nur wirken Sie auf der Yin-Ebene (passive Energie) und fördern Gesundheit, Beziehung und Familie. Die Orte für die Steinsetzungen werden ebenso mit Feng-Shui-Formeln gezielt berechnet.

Gärten des Grauens

Bei aller "vermeintlichen" Pflegeleichtigkeit, ist damit keine Biodiversität möglich. Lebensräume für Tiere und Insekten werden verdrängt. Die Steine, meist spitz und scharfkantig, haben eine aus Feng-Shui-Sicht weniger gute Energie. Im Sommer speichern sie zudem die Hitze, während eine pflanzenreiche Umgebung eine kühlende Wirkung hat. Unsere Sinne werden in einer solchen Umgebung nicht positiv angesprochen.

Gartengestaltung in unserem Kulturkreis

Es werden die Prinzipien der chinesischen Gartengestaltung angewendet, aber mit zeitgemässen Gestaltungselementen und Formen unseres Kulturkreises umgesetzt.

Hier am Beispiel eines Mondtors wie chinesische Elemente (links) in Europa umgesetzt werden können. Tritt man durch ein Mondtor, gelangt man automatisch in eine andere Welt. Es wird eine Verbindung von der Aussen- zur Innenwelt hergestellt. Die Form dient als Fokus für das Dahinterliegende. Mondtore können auch andere Formen quadratisch, rechteckig etc. aufweisen.

Garten für die Sinne

Anhand von Feng-Shui-Kriterien entstehen Gärten mit viel Atmosphäre. Ein Garten, der zum Verweilen einlädt, ist ein Ort der Regeneration, der Ruhe und der Kraft. Das Äussere wirkt viel mehr auf das Innere als umgekehrt. Es lohnt sich darauf zu achten, womit Sie sich umgeben. Schaffen Sie sich einen Garten der Sinne, Ihr persönliches Paradies.